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Gemeiner/Goldglänzender Rosenkäfer - Cetonia aurata (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Astrid Müller & Axel Steiner
Letzte Änderung: 23.01.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Blatthornkäfer (Scarabaeidae)

Fotos (© Astrid Müller)
Gemeinde Wachtberg, Rhein-Sieg-Kreis


(xxl-Foto)
07.07.2012

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10.06.2012

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10.06.2012
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
13.05.2012

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13.05.2012

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13.05.2012
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen




Frontalansicht des Goldglänzenden Rosenkäfer (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)

Gedrungene Gestalt mit abgeflachten und seitlich abfallenden Flügeldecken, sehr variabel gefärbt, oben metallisch goldgrün - bronzefarben, manchmal blaugrün bis blauviolett, unten kupfer-rotgold; auf den Flügeldecken befinden sich je 2 erhabene Längsrippen und kurze, weiße Längsstriche, außerdem sind die Flügeldecken punktiert und an einer Naht miteinander verwachsen und daher nicht einzeln hochklappbar; die Seiten der Flügeldecken sind hinter den Schultern ausgerandet; der Halsschild ist knapp vor der Basis am breitesten und wird zum Kopf hin schmal; die Oberseite ist mit vielen längeren, aufrecht stehenden Haaren versehen.
Geschlechtliches Unterscheidungsmerkmal: die Männchen besitzen auf der Bauchseite eine flache Längsfurche

Körperlänge: 14-20 mm


Ähnliche Arten:
Cetonia aurata ist die einzige Art dieser Gattung in Europa, dennoch sind Verwechslungen insbesondere mit Arten der Gattung Protaetia leicht möglich! Protaetia-Arten unterscheiden sich jedoch in folgenden Merkmalen:

1. Die Tomentierung der Knie ist nur bei Protaetia-Arten zu beobachten, Cetonia aurata hat dagegen blanke Knie!
Bei der Tomentierung handelt es sich um eine sehr feine, kurze (samtartige) Behaarung.



Knie-Tomentierung bei Protaetia metallica (ehemals cuprea) (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)

2. Der Mesosternalfortsatz ist bei Cetonia aurata +/- kugelig geformt, das bedeutet, dass er deutlich aus der Ebene des Sternums heraustritt und dabei nicht nur seitlich sondern auch noch oben gerundet ist. Das er dabei vorne abgestutzt sein kann (wie unten zu sehen!) ist weniger relevant, da die Flachheit bzw. Kugeligkeit des Fortsatzes ausschlaggebend ist.



"Knubbeliger" Mesosternalfortsatz des Goldglänzenden Rosenkäfer (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)

Protaetia-Arten haben dagegen einen vom Sternum plan übergehenden und NICHT knubbelig gewölbten Mesosternalfortsatz.



Planer Mesosternalfortsatz bei der Gattung Protaetia (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)


3. Bei der Gattung Protaetia ist am vorderen Kopfrand eine Einkerbung zu sehen, während der Kopfrand bei Cetonia aurata fast gerade verläuft.



Unterschiede in der Kopfform zwischen Cetonia aurata (links) und der Gattung Protaetia (rechts) (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)

Lebensraum
Zu den bevorzugten Lebensräumen zählen sonnige Waldränder, Waldlichtungen, Trockenhänge, Steinbrüche, buschreiche Wiesen, Gärten und Hecken.



Goldglänzender Rosenkäfer auf Schneeball-Blüte am Straßenrand (Foto: © Astrid Müller, Wachtberg am 13.05.2012, xxl-Foto)

Biologie und Lebensweise




Goldglänzender Rosenkäfer von oben (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)

Die Flugzeit des Goldglänzenden Rosenkäfers reicht von April bis September/Oktober. Der Käfer fliegt aufgrund der verwachsenen Flügeldecken mit geschlossenen Deckflügeln, wobei die Hinterflügel unter einer Ausbuchtung der Flügeldecken ausgebreitet werden. Sie sind recht gute Flieger (wendig und schnell), da sie nur mit den weichhäutigen Hinterflügeln fliegen. Für die Eiablage wird moderndes Holz, Mulm alter Laubbäume, Sägemehl oder Kompost bevorzugt, manchmal auch das Nest der Roten Waldameise. Die Engerling-Larve ist dick und bogenförmig gekrümmt, häutet sich zweimal und baut sich, wenn sie zu einer Größe von 40-50 (-60) mm Größe herangewachsen ist, einen Kokon aus Sand, Erde und Holzstückchen. Verklebt wird der Kokon mit einem Sekret, das am Hinterende ausgeschieden wird. Die Verpuppung erfolgt im frühen Herbst in diesem Kokon. Insgesamt beträgt die Entwicklungsdauer vom Ei bis zum Schlupf des adulten Käfers 2-3 Jahre. Der entwickelte Käfer überwintert noch imKokon und arbeitet sich erst im nächsten Frühjahr (April) aus seinem Kokon ins Freie.

Nahrung




Goldglänzender Rosenkäfer inmitten einer Blumenwiese (Foto: © Astrid Müller, Wachtberg am 10.06.2012, xxl-Foto)

An warmen Tagen findet man die Käfer auf den Blüten von Rosen, Holunder, Flieder, Eberesche, Schneeball, Weißdorn und vielen Doldengewächsen, sie ernähren sich von Nektar und Pollen, aber auch von Blütenblättern, Staubgefäßen, Blütenstempeln, sowie von Pflanzensaft verletzter Pflanzen (auch Baumsäfte) und von reifen Früchten. Der Käfer richtet jedoch normalerweise keinen nennenswerten Schadfraß an.

Verbreitung in D/Welt



Kopfmakro des Goldglänzender Rosenkäfer (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)

In Deutschland ist der Goldglänzende Rosenkäfer durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt und wurde zum Insekt des Jahres 2000 gewählt. Damit wurde das goldgrün funkelnde Juwel u. a. für seine Rolle im Ökosystem als Blütenbestäuber und Humusbildner geehrt. Die Käferart ist in allen Bundesländern in Deutschland anzutreffen und ist unsere häufigste Rosenkäfer-Art. Im Süden Deutschlands ist die Art häufiger als in der Norddeutschen Ebene vertreten. In den Alpen steigt die Art bis auf ca. 1800 m hoch.
In Europa im Norden verbreitet bis Südnorwegen, Mittelschweden und Mittelfinnland, lokal auch auf den Britischen Inseln zu finden. Auch in Kleinasien, Vorderasien, Sibirien und Nordwestchina lebt Cetonia aurata.

Verbreitung in NRW



Goldglänzender Rosenkäfer (Foto: © Axel Steiner xxl-Foto)

Über Verbreitungsschwerpunkte innerhalb Nordrhein-Westfalens liegen mir keine Informationen vor. Er wird wohl die am den häufigsten anzutreffende Rosenkäfer-Art sein. Diese Angaben beziehen sich jedoch nur auf naturnah verbliebene geeignete Habitate.

Benutzte Literatur
BAEHR, M. (2012): Welcher Käfer ist das? Über 150 Käfer Mitteleuropas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

HARDE, K. W. und SEVERA, F. (2006): Der Kosmos Käferführer - Die Käfer Mitteleuropas. 5. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.

MÖLLER, G.; R. GRUBE & E. WACHMANN (2006): Der Fauna-Käferführer I - Käfer im und am Wald. Fauna Verlag, Nottuln. 334 S.

RIETSCHEL, S. (2008): Insekten. Blv Buchverlag Gmbh & Co. 239 S.

WILLNER, W. (2013): Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. Die wichtigsten Arten im Porträt. Quelle & Meyer - 400 S.

ZAHRADNIK, J. (1985): Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Paul Parey - 498 S. ZAHRADNIK, J. (1989): Der Kosmos-Insektenführer. 5. überarbeitete und verbesserte Aufl. Stuttgart: Franckh (Kosmos-Naturführer). 320 S.


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Weitere Informationen zu Käfern (Coleoptera) im Internet

AG Rheinischer Koleopterologen (www.koleopterologie.de): Die Seite zum Thema Käfer. Links, Veröffentlichungen, Termine, Fotogalerie


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